Corinna Brunk

Violine

Geboren 1968 in Berlin

Aufgewachsen in Berlin-Neukölln

Geigenunterricht an Berliner Musikschulen 1975-1988

Mitwirkung als Geigerin in Orchestern, Folkloregruppen und lockeren Formationen, unter anderem

1988-1990 im Universitätsorchester Regensburg

seit 1994 bei den Musikern der Volkstanzgruppe Tamzara (Würzburg) – Folklore aus aller Welt, Schwerpunkte: Balkan, Franken, Frankreich, Mittel- und Nordeuropa, Baskenland, Israel

 2005-2011 bei Lilith (Berlin) – überwiegend traditionelle Frauenlieder aus Anatolien (kurdisch (Kurmanci, Zaza), türkisch, armenisch) und Europa (einschließlich Klezmer)

seit Juni 2013  bei KiezKlezmer (Berlin)

Ich habe im Geigenunterricht neben reinen Übungsstücken fast nur die sogenannte „klassische Musik“ durchgenommen (von Barock bis Romantik), fühlte mich aber bereits damals besonders zu Stücken hingezogen, die stark durch die Volksmusik beeinflusst waren, z.B. zu den „Rumänischen Volkstänzen“ von Bela Bartok. Im Radio hörte ich schon als kleines Kind gerne Lieder vom Balkan. Es gab da eine Sendung am Freitagabend, ich glaube, in einem der DDR-Sender… Wenn auf einem U-Bahnhof jemand ein Saz zur Hand nahm und zu spielen begann, blieb ich stehen… Als Jugendliche entdeckte ich, angeregt durch Ferienreisen und einen Sprachkurs, die griechische Musik  – von traditionellen Festlands- und Inselliedern bis hin zum Rhembetiko.
Bei Tamzara wurde die Musik für mich „befreit“. Ich machte die beglückende Entdeckung, dass ich als Geigerin, sofern man mich nur lässt, eigentlich bei fast allem mitmachen kann, was ich auch gern höre, dass ich frei spielen und improvisieren kann, dass ich sehr gern zum Tanz aufspiele, aber auch selber tanze – die besten Feste sind die, wo beides möglich ist!
Es macht mir großen Spaß, wenn sich verschiedene Traditionen treffen und dann wie von selbst etwas Neues daraus entsteht. Von daher finde ich auch die Klezmermusik sehr interessant, wo ich Stücke finden kann, die z.B. klingen wie ein türkisches oder griechisches Stückaus Westanatolien, ein Paartanz aus Österreich oder Deutschland, ein Rundtanz aus Rumänien, ein Volkslied von den griechischen Inseln oder die von allem etwas haben, bis hin zu Tango oder Swing.
Bei den Kiezklezmorim in Charlottenburg fühlte ich mich – genau wie bei Tamzara –  von Anfang an willkommen und  – im Gegensatz zu anderen Gruppen – überhaupt nicht auf dem Prüfstand, was dem Spielen sehr förderlich ist.  Mir gefallen die musikalischen Arrangements, die so gestaltet sind, dass jedes Instrument in den schönen Melodien schwelgen kann, wobei auch die Begleitungen raffiniert und reizvoll sind. Das abwechslungsreiche Repertoire bringt einen mit vielen Facetten der Klezmermusik in Berührung.